Presseschau 1. Quartal 2001

Nr. 1
Warsteiner Anzeiger. Lokalteil Warstein.
26. Januar 2001

Geschlossenes Hoehlenrestaurant

Noch steht die Theke vor der Tür: Rund um das Waldhotel, das zurzeit von der Brauerei renoviert wird und künftig "gehobenes Fastfood" anbieten soll, will die Stadt eine halbe Million Mark investieren. Foto: Oliver Weiken

Gastronomie, Geologie, Wald,
Wild und Höhle als Erlebnis

Stadt plant 500000 Mark-Investition, um Attraktivität rund um das von der
Brauerei erworbene Waldhotel zu steigern. "Bringt uns touristisch weiter"



Von Christian Clewing

Warstein. Ein roter Lichtstrahl durchbricht das Höhlendunkel, folgt den Ausführungen des Höhlenführers wie aufs Wort gehorchend von einem jahrtausendealten Stalagmiten zum anderen, lenkt die Aufmerksamkeit der Besuchergruppe auf die Phantasiefiguren. Visionen? Noch, aber bald vielleicht Realität. Zurzeit arbeitet man im Rathaus an der Grobkonzeption für die Attraktivitätssteigerung des Bereiches rund um den Wildpark.
"Das ist ein entwicklungsfähiges Konzept, das bringt Warstein touristisch weiter", ist sich der Technische Beigeordnete Reinhard Hoffmann bereits nach den ersten Ideen des Rathaus-Teams sicher, das nun in den nächsten Wochen die Maßnahmen zusammenstellen und das Konzept hinsichtlich technischer und finanzieller Umsetzbarkeit untersuchen wird. Dann wird es nicht nur den heimischen Politikern, sondern auch den Düsseldorfer Fachleuten vorgelegt. Denn von dort erhofft sich die Stadt Warstein Zuschüsse, wenn auch das Projekt in keinen städtebaulichen Fördertopf passe, so Hoffmann.
Fünf verschiedene Erlebnisbereiche bilden das Grundgerüst für die Planungen: Gastronomie, Geologie, Wald, Höhle, Wild. Dabei ziehen die Stadt Warstein und die Brauerei um Albert Cramer an einem Strang, stehen in engem Kontakt. Beim Verkauf des Waldhotels an die Bierbrauer verpflichtete sich die Stadt, eine halbe Million Mark in den Freizeitbereich rund um die Bilsteinhöhle zu investieren und so das gesamte Umfeld attraktiver für Besucher zu machen. Diese sollen dann nicht nur die Höhle besichtigen, sich im Wildpark erholen, sondern auch im Waldhotel, das bereits renoviert wird, speisen: Albert Cramer plant dort "gehobenes Fastfood", so Reinhard Hoffmann, um der jungen Familie als Wildpark-Zielgruppe zu entsprechen.
Folgende "grobe Vorstellungen" von Investitionen hat die Stadt, überprüft werden müsse aber noch, ob diese sinnvoll und wirtschaftlich seien: Eine audiovisuelle Aufwertung der Höhle. Die Einrichtung eines Geologie-Museums in der ehemaligen Jugendherberge mit angegliedertem Geolehrpfad. Ein Waldlehrpfad. Der weitere Ausbau der Wildgehege, vielleicht mit einer Vogelvoliere, wie sie in früheren Konzepten bereits zu finden ist. Veranschlagt wurde in den aktuellen Budgetplanungen für das Jahr 2001 250000 Mark für die Errichtung eines Besucherzentrums in der Jugendherberge, 50000 Mark für die Herrichtung von Aktionsflächen und 200000 Mark für die Verbesserung der Wege. (Zurück)

Nr. 2
Westfälische Rundschau. Lokalteil Warstein.
27. Januar 2001

Tiere kommen vom Tierpark Sababurg

Wildpark wird neue Heimat für drei Luchse

Warstein. (st) Luchsspuren im Hirschberger Wald - die abenteuerliche Episode hinterließ wirkliche Spuren, auch wenn die Großkatze letztlich niemals gesehen wurde.

Doch keimte bei den Verantwortlichen im Warsteiner Wildpark der Wunsch, neben Waschbär, Fuchs und Baummarder auch dieses aus unseren Breiten längst vertriebene Raubtier wieder im artgerechten Lebensraum zeigen zu können - und sei es auch nur im Gehege eines Wildparks.
Die Arbeiten gehen nun voran: Das Luchsgehege hat eine Größe von zirka 7 500 Quadratmeterný, es ist damit viermal größer als vom Landkreis Soest gefordert und 125-mal größer, als es die Empfehlungen des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Forsten vorsehen. Herrlichkeit-Förster Henning Dictus: "Wir versuchen den Luchsen Rückzuggebiete zu schaffen, um eine artgerechte Haltung von Wildparktieren zu gewährleisten."
Luchse sind ausgezeichnete Kletterer, die der Familie der Katzen zugeordnet werden. Das Areal ist aus diesem Grund abgegrenzt durch einen drei Meter hohen Zaun, zusätzlich versehen mit einem um 100 Grad nach innen abknickenden Abschluss sowie einem innen verlaufenden Elektrozaun. Die Besucher können über zwei natürliche Plattformen von oben in das Gehege schauen, ohne den störenden Zaun im Blickfeld zu haben.
Das Gehege soll Heimat für drei männliche Luchse werden, die vier, drei und ein Jahr alt sind. Die Tiere kommen alle aus dem Tierpark Sababurg im LuchsReinhardswald, in dem sie auch geboren sind. Alle Luchse sind an die Gehegehaltung und die menschliche Nähe gewöhnt. Es ist ebenfalls davon auszugehen, dass Rangkämpfe unter den männlichen Luch-sen nicht mehr stattfinden werden.
Ein weiblicher Luchs (Kätzin) soll vorerst nicht in das Gehege kommen, da die Luchse - es sind eben Katzen - sehr fortpflanzungsfreudig sind und das Gehege schnell zu klein werden könnte.Das Gehege soll, wenn das Wetter mitspielt, Ostern fertig sein.
Bis dahin gibt es viel zu tun, die Hauptarbeit ist aber schon erledigt: Das ausgewählte Gelände ist bergig mit felsigen Partien, kleineren Waldbereichen, und vor allem mehreren natürlichen Plätzen zum Sonnen. Es wurden mehrere dicke Bäume in das Gehege hineingefällt, die die Luchse gerne als "Laufbäume" nutzen. Einzelne Baumstubben (Höhe etwa zwei Meter) stehen in dem Gehege, um Plätze zum Sonnen anzubieten.Vollständige Einzelbäume sind im Gehege belassen worden, um den guten Kletterern eine entsprechende Möglichkeit zu bieten.

Neue Heimat im Warsteiner
Wildpark: Luchs Foto: WR (Zurück)

Nr. 3
Warsteiner Anzeiger. Lokalteil Warstein.
26. Januar 2001

Karrikatur von Peter Kamps

(Text in Sprechblase: "Man sagt, es lohne sich erst in 2 bis 3 Jahren...")
Ein neues Touristenmekka .
Zeichnung: Kamps (zurück)

Nr. 4
Warsteiner Anzeiger. Lokalteil Warstein.
24. Februar 2001

Rückenwind für Projekt "Naturfaszination"

WARSTEIN • Die gestern auf Haus Düsse in Bad Sassendorf tagende Regionalkonferenz hat dem Projekt "Warsteiner Naturfaszination" von Stadt Warstein und Warsteiner Brauerei zugestimmt. Das bedeutet Rückenwind für die Pläne, die Warsteiner Bilsteinhöhlen und das angeschlossene Freizeitgelände der Brauerei durch Maßnahmen zu verknüpfen und zu neuem Leben zu verhelfen. Auch in der von der Brauerei zur Intensivierung der Kundenpflege geplanten Erweiterungen des Besucherzentrum in der Nähe der Waldparkbrauerei und in der Umstrukturierung des vorhandenen Zucht- und Ausbildungszentrums für Kaltblüter (ZAK) in ein Sportzentrum für den Reit-, Fahr- und Ballonsport sieht die Regionalkonzerenz neue touristische Impulse für die Region. Beide Projekte haben nach Auffassung der Konferenz bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine regionale Bedeutung und sollen in Zukunft einen besonderen Schwerpunkt im überregionalen Bereich darstellen. • gr (zurück)

Nr. 5
Warsteiner Anzeiger. Lokalteil Warstein.
17. März 2001

Vorüberlegungen zu einem möglichen Umbau der Jugendherberge
an den Bilsteinhöhlene zu einem Besucherzentum stellten
Stefan Enste und Franz Ademmer auf.


Unternehmen "Bilsteinhöhle"

Zeichnung: Ehemalige Gasfabrik, spaetere Jugendherberge im BilsteintalStefan Enste und Franz Ademmer stellen dem Rat ihre Pläne zum Bau eines Besucherzentrums an den Bilsteinhöhlen vor. "Brauchen keine technischen Spielereien"
WARSTEIN Bisher sind sie auf taube Ohren gestoßen. Jetzt unternehmen Franz Ademmer und Stefan Enste einen erneuten Versuch, den Rat der Stadt Warstein von ihrem Vorhaben zu überzeugen: Im Bilsteintal, in den Räumen der ehemaligen Jugendherberge soll ein Besucherzentrum für Besucher der Bilsteinhöhle eingerichtet werden. Auf diese Art und Weise soll den rückläufigen Besucherzahlen entgegengewirkt werden. Planungen, die Höhle "durch audiovisuelle Technik" zu modernisieren, lehnen die beiden entschieden ab: "Ein Natur- und Kulturdenkmal vom Rang der Bilsteinhöhlen hat aufwendige technische Spielereien nicht nötig."
Konkret sehen diese Pläne folgender Maßen aus: Für eine Verbesserung des Angebotes sollen die 500 000 Mark genutztt werden, die aus dem Verkauf des Waldhotels stammen. Mit diesen dann zur Verfügung stehenden 500 000 Mark soll die ehemalige Jugendherberge renoviert werden. Neben einem Warte- und Aufenthaltsraum und Toilettenanlagen, sollen auch Räume für Ausstellungen von archäologischen Funden dem Verkauf von höhlenbezogenen Artikeln geschaffen werden. Größere bauliche Eingriffe seien dazu nicht nötig.
Im Ergdeschoss müsste ein Raum für eine Kasse gefunden werden. Die Umwandlung der Dusch-Anlage in eine Herren- und eine Damentoilette erfordert einen Wanddurchbruch. Allerdings sei der "bauliche Zustand der dritten Etage der Jugendherberge problematisch", so Ademmer und Enste. Eine vollständige Erneuerung des Daches und eine Beseitigung der entstandenen Wasserschäden sei unumgänglich. Dadurch würde allerdings ein großer Raum gewonnen, der für wechselnde Sonderausstellungen genutzt werden könnte, schlagen Ademmer und Enste in ihrem Schreiben an den Rat vor.
Im Außenbereich wären ebenfalls kleinere Baumaßnahmen notwendig. So sollten die Besucher über einen befestigten Weg durch das Gelände geführt werden. Dies hätte den Vorteil, dass von den Besuchern zum Beispiel auch der Wildpark bemerkt werden würde, was heute nicht der Fall sei, so Enste und Ademmer.
Beide sind überzeugt, dass sich der Rat dieses Mal klar für das Besucherzentrums-Konzept entscheiden werden: "Die breite Zustimmung, die uns bei persönlichen Gesprächen, bei Kontakten mit den Fachberatern, aber auch im politischen Raum deutlich gemacht wurde, war bisher sehr ermutigend", berichten Stefan Enste und Franz Ademmer. (zurück)

Nr. 6
Warsteiner Anzeiger. Lokalteil Warstein.
24. März 2001

Oxer gegen die Seuche

Stadt schließt Wildpark. 60 Tiere gefährdet. Bei Ansteckung muss gesamter Bestand getötet werden. Spaziergänger um Verständis gebeten. Höhle offen

WARSTEIN • Beim Reitturnier werden sie nicht gebraucht - die Großveranstaltung ist abgesagt - jetzt kommen die Oxer an anderer Stelle zum Einsatz: Im Wildpark sollen die Holzabsperrungen ab sofort verhindern, dass Besucher in die Nähe der Tiere kommen und auf diese Weise den Virus der gefährlichen Maul- und Klauenseuche übertragen. "Eine reine Vorsichtsmaßnahme", sagte gestern Förster Henning Harth. Gemeinsam mit Höhlenführer Hans-Joachim Hennecke und weiteren Mitarbeitern sperrte er alle vier Zugänge zum Wildpark ab und brachte Hinweisschilder an. Auf diese Weise hoffen sie, Verständnis für die strengen Sicherheitsmaßnahme zu finden. Geöffnet bleibt einzig der Zugang zur Bilsteinhöhle.
"Wenn ein Fall auftritt, ist nichts mehr zu retten", denkt Henning Harth mit Schrecken an den Ernstfall, der bei einer Infizierung eintreten könnte. Dann müsste der gesamte Bestand an Schalenwild, Damwild, Sikawild und Schwarzwild getötet werden - rund 60 Tiere. Im Wildpark müsste die Zucht wieder bei Null beginnen. Daran mag keiner ernsthaft denken.
Normalerweise besuchen auch viele Niederländer den Wildpark. Sie verbinden häufig einen Höhlenbesuch mit einem Gang durch die Gehege. Da sich die Seuche im Nachbarland ausbreitet, wurden die Verantwortlichen des Wildparks hellhörig und entschlossen sich nun zur kompletten Schließung.
Die Eingänge wurden zunächst mit Flatterband abgesperrt, gestern brachten Mitarbeiter zusätzlich die Oxer an. "Es ist schwer, allen Besuchern plausibel zu machen, dass die Sperrung notwendig ist", sagte Hans-Joachim Hennecke. Dennoch hofft er angesichts der aktuellen Diskussion auf Einsicht. Dem Wild selbst dürfte die unerwartete Ruhe eher Nutzen als Schaden bringen. Einige Bachen erwartet gerade Nachwuchs. Und auch die Frischlinge lieben die Ruhe • gr (zurück)

Nr. 7
Westfalenpost. Lokalteil Warstein.
23. März 2001

Wildgehege ab sofort gesperrt

Von Manfred Böckmann Warstein.

Die Maul- und Klauenseuche ist im Umkreis von Warstein noch nicht aufgetaucht. Entscheidend ist das ,noch´. Denn seitdem es mehrere Fälle in den Niederlanden gibt, und zwar von Höfen, die auch Tiere nach Westfalen exportiert haben sollen, ist man doppelt vorsichtig geworden. Eine der ersten Maßnahmen: Der Wildpark Tropfsteinhöhle ist ab sofort gesperrt.
Bereits am Donnerstag Nachmittag zogen Hans-Joachim Hennecke, der für die Höhlenführungen und den Park verantwortlich ist, und Förster Henning Harth rot-weißes Flatterband vor die Eingänge (wir berichteten). Gestern ergänzten sie dieses mit Verbotsschildern. Zusätzlich sollen die Wege mit Holzbalken gesperrt werden.
"Eigentlich ist jetzt die schönste Zeit im Jahr", bedauern Harth und Hennecke diese Maßnahme - nun bekommen die Wildschweine Nachwuchs. Bei schönem Wetter pilgern ansonsten viele Familien in den Wald zwischen Warstein und Hirschberg, um den Schweinenachwuchs zu beobachten.
In diesem Jahr werden die Frischlinge die ersten Wochen in Ruhe und ohne Publikum erleben, denn abgesehen zur Fütterung und Kontrolle wird der Wildpark vorläufig nicht mehr betreten.
Die Gefahr, dass die Tiere an Maul- und Klauenseuche erkranken, ist so groß, dass man es seitens der Stadt nicht verantworten möchte, im Fall des Falles alle Tiere töten zu müssen. Ob daher das Luchsgehege wie geplant in der Woche vor Ostern besetzt wird, ist noch unklar.
Eine Sperrung der Wildgehege hat es bislang nur nach Eisregen (Verletzungsgefahr der Besucher) und nach einer Tollwut-Infektion gegeben. Da üblicherweise auch viele Ausflügler aus den Niederlanden den Wildpark ansteuern, möchte man sich auf kein Risiko einlassen. Die Tropfsteinhöhle bleibt allerdings weiter erreichbar; diese Führungen finden in gewohntem Turnus statt. Und vom Höhleneingang kann man auch das Wild beobachten - aus (für die Tiere) sicherer Entfernung. (zurück)

Homepage der Bilsteinhoehle, Warstein Nachrichten aus dem Bilsteintal Pressedokumentation Ein Besucherzentrum im Bilsteintal Daten zum Tourismus